Here we are again…

Man nehme einen großen Seecontainer, verstaue sein gesamtes Hab und Gut, bricht alle Zelte im geliebten Darmstadt ab und steigt nach viel zu vielen Abschieden in den Flieger. Raus kommt eine gehörige Portion Respekt, aber kaum im Flieger steigt die Vorfreude ins Unermessliche.

Nach unserer letzten wirklich wunderschönen Elternzeit in Schweden, haben wir uns für ein Revival entschieden. Wie ihr bereits wisst, haben sich unsere Pläne öfters mal geändert, sodass wir nun nach Vigo aufbrechen, um unser Boot wieder zurück gen Heimat zu segeln. Auf welcher genauen Route, haben wir bis dato noch nicht entschieden und werden es auch sobald nicht tun. Was wir damit gewinnen, ist eine sehr entspannte erste Reisezeit, ohne Hektik und Druck, zu irgendeinem Zeitpunkt an einem bestimmten Ort sein zu müssen.
Dass es auf dem Boot immer etwas zu tun gibt, und äußerst selten Langeweile aufkommt, unter anderem der zwei Kinder geschuldet, wisst ihr bereits. Trotzdem wollen wir euch nach den ersten beiden Wochen mit tollen Erlebnissen wieder mitnehmen, auf unser Abenteuer 2.0.

Wenn wir blind in den Flieger gestiegen wären, wüssten wir trotzdem wohin die Reise ginge. Um uns herum freuen sich alle mit uns über zwei zuckersüße Kinder, die den Mittelgang des Flugzeuges als Autobahn und Rennstrecke verwenden. Die anderen Passagiere öffnen und schließen bereitwillig, und zur Unterhaltung Aller, „die Schranken“ für unsere Kinder. So herzlich und kinderlieb, das können nur die Spanier und Portugiesen.

Mit einem riesigen Gepäckberg, der Dank unseres “Faltbollerwagens” bestens zu händeln ist, geht es nach relativ entspanntem Flug, einer Hotelübernachtung inklusive Frühstück im Bett, per Bus nach Vigo. Von dort aus, haben wir uns für vier Tage einen Mietwagen geliehen. Auf der To-Do-Liste stehen nämlich große Einkäufe, das Abholen unserer verschickten Pakete, inklusive aller Spielsachen und sonstiger Gegenstände, und noch Vieles mehr, bevor wir die Leinen lösen können.

Obwohl uns Spanien mit richtigem Schietwetter empfängt, haben wir trotz vieler Aufgaben eine gute erste Zeit. Das Boot steht nach einigem Zittern in Top- Zustand im Hafen, wir müssen dank Entfeuchtungsgerät weder irgendwelchen Schimmel entfernen, noch gab es Andere unangenehme Überraschungen über und unter Deck.

Die Sterne stehen also gut für den Start in unsere Reisezeit.

Da wir uns bereits etwas an der Nordküste Spaniens auskennen, ist klar, welche Punkte wir unbedingt noch einmal anlaufen wollen. Dazu gehört natürlich als Favorit Nummer eins: Islas Cies. Die Insel ist nur 10 Meilen von Vigo entfernt und abermals sind wir von diesem kleinen Inselparadies begeistert. Der Start unserer Elternzeit könnte nicht besser ausfallen, die Latte hängt schonmal hoch.

Traumstrände, bestes Wetter, tolle Wanderungen zum Leuchtturm und quer über die Insel, was kann man sich mehr wünschen, um alle aus dem Auszugsstress und Abschiedsschmerz der letzten Wochen zu holen.

Bereits nach den ersten beiden Wanderungen sind wir happy, zwei Kiepen an Board zu haben. Jannis läuft zwar inzwischen beachtliche Strecken allein, doch unsere Wanderlust ist geweckt und nach den ersten Kilometern, braucht das Kind dann doch einen kurzen Powernap in der Kiepe.

So verbringen wir die ersten Tage auf der Insel mit Dinghy fahren, Strandspaziergängen, Muscheln sammeln, Wanderungen und erfreuen uns, der Vorsaison geschuldet, das Paradies fast für uns allein zu haben.
A propos Dinghy fahren: Wir haben einen neuen Kapitän. Offizieller Kapitän ist unser 3-Jähriger, der es tatsächlich schafft, uns zielgenau von A nach B zu bringen. Das Wohlbefinden seiner Passagiere, die Instandhaltung und Reparatur seines Bootes, nimmt er dabei sehr ernst.

Hier noch ein paar Eindrücke vom Leben auf Cies, bevor es im nächsten Eintrag weiter nach Isla Ons und die spanische Küste raufgeht.