Elternzeit unter Segeln

Von Allem etwas!

Nach knapp zwei Wochen in Schweden schleicht sich auch bei uns so langsam der Alltag ein. Am Morgen ist der Wind meist noch schwach und wir nutzen die Gelegenheit, um mit unserem Sohn zu spielen, das Chaos an Bord im Rahmen zu halten und die Umgebung zu erkunden. Durch ein stabiles Hochdruckgebiet bietet sich bisher der Nachmittag zur Weiterreise an. Der Wind frischt dann meistens gegen 14.00 Uhr auf, sodass wir gen Norden segeln und die Küste Schwedens entdecken können.

Diese Woche hätte für uns nicht abwechslungsreicher verlaufen können. Es empfängt uns ein kleines Dorf namens Kristianopel, wir erkunden die erste etwas größere Stadt Kalmar und anschließend ankern wir in einem idyllischen Naturschutzgebiet auf Öland.
Wir lieben die Ruhe und Abgeschiedenheit vor Anker, aber die Annehmlichkeiten im Hafen und die Kultur Schwedens haben ebenfalls ihren Reiz. Dort heißt es wieder, willkommen zurück im 21.Jahrhundert mit warmen Duschen und einer Toilettenspülung per Knopfdruck. Juhu!

Die Ostküste Schwedens hält trotz spontaner Reiseplanung so einiges für uns parat. Wir freuen uns über eine abwechslungsreiche Landschaft, und darauf, dass es bald in den Schärengarten geht.

In Kristianopel, einem kleinen Dörfchen, dass hey Pipi Langstrumpf zu uns ruft, sind die Bürgersteige jetzt in der Vorsaison noch hochgeklappt. Vielleicht macht genau das die besondere Idylle des Ortes aus, in dem es neben einem kleinen Tante Emma Laden nicht viel gibt.

Philippe entdeckt dann noch über GoogleMaps nur knapp vier Kilometer entfernt ein Naturschutzgebiet, bestehend aus Sanddünen. Das konnten wir uns nicht so richtig vorstellen, also packten wir unsere sieben Sachen und machten uns vorbei an den süßen Häuschen auf eine kleine Entdeckungstour.

Völlig bizarr, nach der schönsten grünen Idylle, treffen wir tatsächlich auf ein Gebiet aus Sanddünen. Nach einem kurzen Wechsel vom Kinderwagen ins Tragetuch sind wir dann bereit für den ersten Sand zwischen den Zehen. Ein kleiner Schreckmoment durch den Biss einer Kreuzspinne in meinen Finger kann uns die schöne Landschaft nicht vermiesen. Bisher bin ich noch nicht mutiert.

Unsere nächste Anlaufstelle Kalmar, circa 25 Seemeilen in Richtung Norden, könnte mehr Kontrast nicht bieten. Aber genau diese Abwechslung macht es aus. Die Stadt gefällt uns, trotz der hohen Preise im Hafen, sehr gut und wir entschließen uns die nächsten zwei Tage am Dock festzumachen. Dem Luxus von Duschen, nahen Einkaufsmöglichkeiten und Essen aus dem Restaurant können wir einfach nicht widerstehen. Wir verbringen zwei wundervolle Tage im Park und der Stadt und freuen uns einmal mehr über die sommerlichen Temperaturen. Die Aussicht vom Burggelände auf den Park, die Stadt und den Hafen gefallen uns.

So lecker das Eis auch schmeckt, die Natur ruft nach spätestens zwei Tagen in der Stadt. Wir segeln mal wieder unglaublich entspannt durch den Kalmarsund und genießen die Küste Ölands.

Da hier die schwedische Königsfamilie regelmäßig ihren Sommerurlaub verbringt, versprechen wir uns viel. Vorbei am Sperrgebiet vor dem königlichen Sommerdomizil können wir es natürlich nicht lassen und zücken das Fernglas. Zu entdecken gibt es leider nicht viel… Das Domizil liegt sehr verborgen, oder soll etwa das kleine Häuschen in Strandnähe die Unterkunft sein? Da haben wir ja schon luxuriöser gewohnt.
Die Einfahrt der Ankerbucht in der wir spontan festmachen ist recht flach und da unser Tiefenmesser nur dann funktionert, wenn er Lust hat, sind wir immer etwas angespannt. Aber bis jetzt hätt es noch emmer joot jejange. Der Anker fällt schließlich bei einer Wassertiefe von 2,50 m.

Als Philippe mit Neoprenanzug ins Wasser springt, um den Tiefenmesser zu checken, taucht er halb erfroren wieder auf und wir wundern uns doch sehr, dass am Strand viele Familien mit ihren Kindern im Wasser spielen. Bei näherer Erkundung ist jedoch klar, das Wasser steht nur bis zum Knie hoch und erhitzt sich den ganzen Tag, sodass es eine angenehme Planschtemperatur hat.
Aus einem gemütlichen Spaziergang um die Bucht wird dann leider eine zügige Walkingrunde. Die MÜCKEN kommen!!! Trotzdem versuchen wir die schöne Umgebung zu genießen.

Nach einer ausgiebigen Grillsession werden wir dann noch mit einem super Sonnenuntergang belohnt, bevor es am nächsten Tag heißt: „Anker auf“.

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Die Westküste Ölands

  1. Annika

    Der absolute Wahnsinn was ihr da erlebt und vor allem was Jannis in seinen wenigen Monaten auf der Welt erleben darf! Großartig. Passt auf euch auf und genießt die Zeit! Liebe Grüße Annika

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