Elternzeit unter Segeln

Visby- die Perle Gotlands

Wieder einmal stand für uns eine spontane Entscheidung an. Wollen wir die insgesamt 125 Seemeilen Umweg in Kauf nehmen und unser Boot vor die Gewässer Gotlands bringen? Wer meinen Mann kennt, weiß, spontane Reiseplanung ist nicht sein Fall, aber bisher hätten wir mehr Glück mit unserer Routenplanung nicht haben können.
Da die Mitsegler Visby wärmstens empfehlen, checken wir also die Windvorhersagen für die Hin- und Rückfahrt und setzen Kurs auf Gotland.

Empfangen werden wir bei unserer späten Ankunft in Visby unerwarteterweise von unseren netten Segelfreunden der Compromiss, die uns gleich zu einem Glas Wein einladen.

Am nächsten Tag heißt es dann, Windeln, Brei, Spucktücher und alles Lebensnotwendige einpacken und die Stadt erkunden. Dass die Mentalität in Schweden eine andere ist, haben wir schon mehrfach positiv wahrgenommen. Die Menschen sind sehr zuvorkommend und höflich, aber vor allem sehr kinderlieb. Doch eine kostenfreie Einführung in die Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten der Stadt hätten wir bei unserem Rundgang durch den Park dennoch nicht erwartet. Das Land ist stolz auf seine Natur und Kultur und vermittelt dies auch gern an alle Interessierten.
Die Stadt Visby haut uns um und nach knapp einer Stunde entlang der alten Stadtmauer und durch den botanischen Garten ist für uns ganz klar: die Reise nach Gotland hat sich allein für diese Stadt gelohnt.

Der Scharm der mittelalterlichen Altstadt, der kleinen Stadthäuser, der gut erhaltenen Stadtmauer, die früher einmal zum Schutz vor Feinden, aber auch den Naturgewalten diente haben es uns angetan. Mehrfach erinnert uns die Szenerie an Bilder aus Game of Thrones.

Besonders witzig zu beobachten sind am Abend die Partyfreudigen, die nicht wie in Deutschland im Stadtpark abhängen, sondern mit einem Mordslärm ihre alten, meist amerikanischen, Autos durch die Stadt fahren und dabei die Partymusik so laut aufdrehen, dass das ganze Viertel mitfeiern kann.

Fest steht für uns: Visby wir sehen uns wieder!

Gotland hat aber natürlich noch mehr zu bieten als eine wunderschöne Stadt. Also ist unsere nächste Anlaufstelle der kleine und beschauliche Hafen Lickershamn, von dem aus man eine kleine Wanderung an die berühmte Raukar Jungfrunklint machen kann.

Wir haben es uns inzwischen angewöhnt die Natur um unsere kleine Welt herum mit täglichen Wanderungen zu erkunden. Diese war jedoch besonders beeindruckend und spannend, da die Natur an der Küste eindrucksvoll war und wir aus jeder normalen Wanderung ein Abenteuer machen. Bei dem Versuch auf einem Aussichtspunkt ein schönes Foto zu knipsen, hat der Wind sich Philippe’s Kappe geschnappt und die Klippe heruntergeweht.

Da wir relativ nah am Umkehrpunkt waren, kam mein Mann also auf die glorreiche Idee über einen Pfad an den Strand zu laufen, um dort seine Kappe zu suchen. Wie es der Zufall so will, wird Unbekümmertheit manchmal belohnt und wir entdeckten nicht nur die Kappe wieder, sondern auch eine alternative Route an der Küste entlang. Dass wir bei diesem Rückweg irgendwann auf verblocktes Gelände stoßen, hätte man ahnen können, aber wir sind ja Bergziegen und müssen unserem kleinen Mann schonmal zeigen, was auf ihn wartet, sobald er selbst laufen kann. Der Küstenstreifen bietet uns eine einmalige Aussicht und wieder sicher am Boot müssen wir selbst lachen, dass keine unserer Ausflüge, vorsichtig ausgedrückt, so endet wie er geplant war.

Gotland hatte neben schönen Städten und Küstenstreifen noch einen Kalksteinsee und Rauke Felder für uns zu bieten. Davon könnt ihr euch in der Fotogalerie überzeugen, bevor wir dann unsere erste ganz und gar nicht entspannte Nachtfahrt zurück an die Küste Schwedens antreten.

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  1. Julia & Kai

    Unglaublich schön 🤩 Danke, dass ihr uns ein bisschen Urlaub und Inspiration nach Hause bringt 🙂
    Und das Wetter ist ja auch Hammer!

    Lg aus dem Sauerland

  2. Ihr Lieben, eure Reiseberichte und Fotos sind so toll und wir freuen uns so sehr für euch!!

    Liebe Grüße von Klaus und Brigitte

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